Paare und Gemeinschaften können nicht nur ihre gemeinsamen Finanzen regeln, sondern auch zu zweit Finanzierungen schultern. Die Banken und Finanzdienstleister begrüßen Kreditanträge von zwei Personen, weil sie dadurch ihr Kreditausfallrisiko minimieren können. Zudem kann die Bonität zweier Partner insgesamt positiver ausfallen, als bei nur einem Antragsteller.
Seit Wochen schleichen Sie und Ihr Partner um ihr Traumauto beim Händler? Dann sollten Sie nicht länger warten. Gerade, wenn bereits ein gemeinsames Girokonto genutzt wird und daher ein gemeinsamer Finanzrahmen besteht, sollte es kein großes Thema sein, zusammen einen Autokredit aufzunehmen. Stimmt das Vertrauen untereinander und beide Partner haben den finanziellen Spielraum, zum Beispiel durch Festanstellungen und regelmäßige Einnahmen, werden sie beim Kreditantrag bei den meisten Banken mit Kusshand genommen. Das hängt vor allem mit den Bonitätswerten zusammen. Gibt es zwei Antragsteller kommen zwei Werte zur Kreditwürdigkeit zusammen. Daher werden bei einem Autokredit, der von zwei Personen in Festanstellung beantragt wird, häufig günstige Zinsen und auch mehr Kredite generell bewilligt. Aus Sicht der Banken ist das nur logisch, denn schließlich haften beide Kreditnehmer als Gesamtschuldner, daher ist das Ausfallrisiko für den Autokredit der Bank minimal. Ist allerdings ein Kreditnehmer von zwei unverheirateten Personen nicht in fester Anstellung, besteht unter Umständen die Möglichkeit, dass die gewünschte Autofinanzierung abgelehnt wird. In einem solchen Fall kann es besser sein, dass nur einer der beiden Partner die Finanzierung beantragt.
Paare, die gemeinsame Anschaffungen planen, sollten vorab Regelungen treffen, besonders dann, wenn sie nicht verheiratet sind. Der Gesetzgeber macht allein an diesem Status einen großen Unterschied fest. Wohingegen beim Tod eines der Ehepartner die gesetzliche Erbfolge auch den Verbleib der gemeinsamen Finanzierungen regelt, greift bei Paaren, die ohne Trauschein zusammen leben, der Paragraf 421 BGB. Demnach gelten beide Partner als Gesamtschuldner, es sei denn unverheiratete Paare haben vorab eine schriftliche Vereinbarung getroffen. Gerade bei kostspieligen Anschaffungen wie dem Kauf eines Neuwagens kann das Versäumnis einer Vereinbarung harte Konsequenzen für den verbliebenen Partner haben. Den Banken ist dabei der Grund gleichgültig, sie erwarten vertragsgemäß die Zahlung der Kreditrate, auch wenn einer der beiden Partner diese nicht mehr zahlt oder zahlen kann. Allein deswegen sollten besonders unverheiratete Partner unbedingt eine schriftliche Vereinbarung festschreiben, die regelt, was in diesen Fällen mit der Finanzierung und dem Auto, die ja ursprünglich von zwei Kreditnehmern geplant und genutzt wurden, passieren soll.
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